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Bei Umstrukturierungen im Gesundheitswesen auf die Qualität des Pflegeberufs achten!
Graz (OTS) - "Umstrukturierungen im Gesundheitswesen sind unbedingt notwendig, aber die Gefahr liegt im Detail", so Cäcilia Petek, die Vorsitzende des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, Landesverband Steiermark. Die Pflegepersonen stellen den größten Personalposten im Gesundheitswesen, und es mag aus ökonomischer Sicht plausibel erscheinen, dort einfach wegzurationalisieren. "Aber", meint Petek weiter "die Folgen können verheerend sein. Das Pflegepersonal steht bereits jetzt unter einem massiven Druck. Die Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern ist kürzer - das bedeutet mehr Arbeit in weniger Zeit. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass es um Arbeit mit Menschen geht, um den Umgang mit Personen in einer Ausnahmesituation, die neben einem hohen Maß an Liebe, Geduld und Zuwendung ein kompetentes Wissen in allen pflegerischen Disziplinen erfordert."
Die Pflegeausbildung muss reformiert werden.
Die Ausbildung zum Pflegediplom endet derzeit in einer "Bildungssackgasse". Im Anschluss an die 10. Schulstufe kann die dreijährige Fachausbildung absolviert werden. Leider erwerben die Absolventen mit diesem Abschluss keine Hochschulreife - die Hochschulreife als Voraussetzung für ein Studium kann nur über Umwege in späterer Folge nachgeholt werden. Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband unterstützt ein von niederösterreichischen Schuldirektoren entwickeltes Modell mit breiten Zugangsmöglichkeiten und Durchgängigkeit bis zum Doktorat der Pflegewissenschaften. Allein der politische Wille dazu fehlt noch.
Detaillierte Informationen zum angeführten modularen Ausbildungskonzept finden Sie auf http://www.oegkv.at
Das Image der Pflegeberufe in der Gesellschaft muss angehoben werden.
Aufgrund der demografischen Entwicklung (Älterwerden der Menschen in der Gesellschaft) wird der Bedarf an professioneller Pflege enorm steigen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Bevölkerung an die Pflege. Kann dieser Anspruch aufgrund fehlender Strukturen und zuwenig Fachpersonal nicht erfüllt werden, werden die Bürger (mit Recht) unzufrieden. Es ist also höchst an der Zeit, diese Berufsgruppe, die laut Herrn Bundespräsident Dr. Thomas Klestil einen "unverzichtbaren Dienst an der Gesellschaft leistet", zu unterstützen und zu fördern.