Angehörige von Pflegeberufen in Krankenhäusern sind vielfältigen Belastungsfaktoren ausgesetzt, die ihren Berufsalltag negativ beeinträchtigen können. Die Palette der Erschwernisse betrifft sowohl den physischen wie auch den psychischen Bereich, und erstreckt sich weiter über soziale Stressfaktoren bis hin zu den oftmals sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten.
Gut die Hälfte der im Pflegebereich Tätigen denkt über einen Arbeitsplatzwechsel nach, und jede siebte Diplomkrankenschwester überlegt, ihren Beruf überhaupt aufzugeben.
Die relativ geringe primäre berufliche Verweildauer von etwa drei Jahren ist ebenfalls als Indiz dafür zu werten, dass die Anforderungen dieses Tätigkeitsfeldes die Belastungsgrenzen der Betroffenen nicht selten überschreiten.
Um Angehörigen der Pflegeberufe ihre Tätigkeit angenehmer und belastungsfreier zu gestalten, werden im Rahmen des Projekts unter anderen folgende Maßnahmen ergriffen:
Es werden einfache, leicht zu erlernende Bewegungsübungen angeboten, welche die Sensibilität des Personals für den eigenen Körper verbessern und das Gefühl für Fehlbelastungen erhöhen sollen.
Ein Rhythmusgeberprogramm wurde erstellt, um die biologischen Rhythmen des Personals wieder herzustellen. In dieses Programm sind sogenannte eurhythmische Übungen eingebunden. Die Eurythmie gilt als eine auf der Anthroposophie Rudolf Steiners beruhende Bewegungskunst. In der Eurythmie werden die seelisch- geistigen Gesetzmäßigkeiten des Menschen als Grundlage zu einem besseren Körperverständnis verwendet.
TRM (Team Ressource Management) steht für ein spezielles Training, welches den angemessenen Gebrauch aller verfügbaren Ressourcen vermittelt. Einigen Teilnehmer wird durch dieses Angebot gezeigt wie die Elemente Mensch, Informationen und Ausstattung der Institutionen optimal genutzt werden können, um Sicherheit, Qualität und Effizienz im System Krankenhaus zu erhöhen.
Damit spezielle arbeitsbezogene Probleme einer Lösung zugeführt werden, können diese im Rahmen von Zirkeln behandelt werden, wobei das PFLEGEfit Team mit seinem Fachwissen beratend und organisatorisch zur Verfügung steht.
Um dem Führungspersonal die Einführung von positiven Änderungsprozessen zu erleichtern, wird dieses von einem Organisations- und Unternehmensberater unterstützt.
Die Überprüfung der Wirksamkeit aller Maßnahmen bildet einen wichtigen Baustein des Projekts. Mittels Fragebögen und physiologischen Messungen werden die möglichen Veränderungen im Vergleich zur Ausgangslage erhoben und einer wissenschaftlichen Erforschung zugeführt.