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Programm zur besseren Integration von Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP) in die Sicherheitsarbeit
Sappi Gratkorn konnte mit dem "Programm zur besseren Integration von Sicherheitsvertrauenspersonen in die Sicherheitsarbeit" den ersten Platz des Staatspreises für Arbeitssicherheit 2003 belegen.
Sappi Gratkorn engagiert sich seit vielen Jahren aktiv in gemeinsamen Projekten zur Unfallreduktion mit den anderen österreichischen Papier- und Zellstofferzeugern. In den letzten Jahren konnten die Unfälle jedes Jahr um ca. 25% reduziert werden. Mit 13 Unfällen je 1000 Mitarbeitern und Jahr zählt SAPPI zu den Betrieben mit der besten Sicherheitsperformance.
Sappi ist ein globaler Papierkonzern mit Standorten in Europa, Amerika und Südafrika. Jährlich werden ca. 820.000 Tonnen Papier hergestellt. Der Beschäftigtenstand beträgt derzeit ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 1826 wird am Standort Gratkorn Papier produziert.
Das Wissen, dass sich mehr als 95% der Unfälle aufgrund unsicherer Handlungen ereignen, bestimmte das Sicherheitsprogramm der letzten Jahre. Ziel des ausgezeichneten Projektes ist die verbesserte Integration der SVP im Unternehmen. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der SVP waren bis dahin nicht konkret genug auf den Betrieb bezogen definiert und so für die Mitarbeiter und die Führungskräfte nicht klar erkennbar.
Durch eigene Klausuren, eine verbesserte Ausbildung von SVP, Lehrlingen und Führungskräften sowie durch das Einführen einer neuen Besprechungskultur und einer speziellen Datenbank für Sicherheitsbelange wurde die Stellung der SVP im Betrieb deutlich aufgewertet. Pro Jahr werden fünf zweitägige Klausuren für SVP abgehalten, in denen auch gesetzliche Neuerungen vermittelt werden. Es wurden bereits 140 Personen dafür nominiert. Wesentlich dabei sind vor allem Gruppenarbeiten, in denen die Aufgaben der SVP selbständig erarbeitet und diskutiert werden können. Für alle Lehrlinge des dritten Lehrjahres gibt es eine Sicherheitswoche, die eine Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson und im Brandschutz sowie ein praxisbezogenes Sicherheitsprojekt beinhaltet. Die SVP-Ausbildung kombiniert mit einer Projektarbeit soll den Praxisbezug herstellen. Die Projektarbeit beinhaltet das Erkennen von Gefahren direkt am Arbeitsplatz sowie das Kommunizieren von Lösungsmöglichkeiten mit betroffenen Mitarbeitern. Die Lehrlinge präsentieren die Projektarbeiten vor den Führungskräften des jeweiligen Arbeitsbereiches. Als SVP ausgebildete Lehrlinge unterstützen mit ihrem Sicherheitswissen nicht nur das Ausbildungszentrum, sie sind im betrieblichen Einsatz wichtige, dynamische Partner geworden.
In der Schulung zur Analyse von Vorfällen werden Abteilungsleiter, Meister und SVP gemeinsam ausgebildet. Die integrierte Ausbildung von SVP und Führungskräften bringt mehr Verständnis für die jeweilige Situation und macht die Zusammenarbeit unkompliziert und selbstverständlich. Die Stellung der SVP im Betrieb wurde deutlich erhöht: Einerseits nehmen die SVP zur Verbesserung der Kommunikation an ad hoc Besprechungen zu aktuellen Themen teil, andererseits erhielten sie Zugriffsrechte zur Datenbank für die Administration von Sicherheitsmaßnahmen. SVP können somit laufend den Fortschritt von Sicherheitsmaßnahmen kontrollieren. Durch die Datenbank wird die Menge der Maßnahmen deutlich sichtbar, die positiven Sicherheitsaspekte werden mehr betont und es wird den Mitarbeitenden auch schneller ein Feedback zu guter Sicherheitsarbeit gegeben.