der letzte tag hat schon recht eigenartig begonnen. zuerst lungerten zwei gestalten vor dem schaufenster herum, ich wollte nicht vor ihnen hinein. später hat es sich herausgestellt, dass sie bloß zwei strassenmusiker waren, die sich ausgerechnet die ecke von dieser passage zum spielen ausgesucht hatten. Magda hat sie später in der spiegelung im glas vom u-bahnlift fotografiert. Magda war auch schon zum dritten mal da, diesmal zum fotografieren. Sie hat wirklich interessante bilder gemacht. zuerst von aussen, dann habe ich sie spontan dazu aufgefordert, zu mir ins schaufenster zu kommen. noch nie war jemand bis jetzt mit mir drinnen. es war schon ein eigenartiges gefühl, aber es hat für den letzten tag gut gepasst. die bilder von drinnen sind auch toll geworden. Walter kam auch wieder. diesmal mit Angela, ein anderes mitglied aus seiner gruppe. er hat eine kamera mit stativ aufgestellt, eine plane vor dem schaufenster gelegt und darauf haben sie am boden ein kontaktimpro-jam abgehalten. die reaktion der leute war auch sehr interessant. auf jeden fall sind die wiener sehr diskret und zurückhaltend. ich habe heute meine arbeit weitergemacht. bloß beim freilegen des letzten balkens hat mich etwas zurückgehalten. es wäre wie ein abschluss gewesen und bei dieser arbeit gibt es auch kein ende, ausser, ich entferne das ganze papier. und das wird am 4.7. passieren und bis dahin soll das ganze so unfertig wie es jetzt ist stehenbleiben. statt eines schlussgedichts oder eines schlussbalkens lege ich eine zeile mit den fotos dieser unvollendeten stelle im papier mit verschiedenen licht-und kameraeinstellung auf die web-seite. dies ist also die letzte tagebucheintragung dieser wirklich intensiven reise. ich habe viel gesehen und viel gelernt und es ist noch lange nicht zu ende, jetzt werde ich mich um die vorbereitungen und die proben für das fest kümmern, es soll ein schönes fest werden, ich freue mich schon darauf. später kommt noch eine post-postproduction, vielleicht in form eines buches. ich möchte dieses projekt auch in anderen schaufenstern, vielleicht auch in anderen ländern machen. sicherlich nicht das gleiche, sondern den dortigen gegebenheiten angepasst, es gibt noch so viel zu lernen... danke noch an alle, die mich unterstützt und begleitet haben und danke für eure aufmerksamkeit!